19.02. Demented Are Go + Voodoo and the Headshrinkers



Nachdem das Konzert im Dezember letzten Jahres aus Krankheitsgründen im Lager von Demented Are Go leider kurzfristig abgesagt werden musste, gab es an diesem Donnerstag den Nachholtermin. Die Stimmung bei der Ankunft in der Rose schwankte zwischen erwartungsvoller Neugier und hektischer Betriebsamkeit. Dabei waren einige Leute vor Ort, die sonst nur selten die Anreise nach Jena auf sich nehmen. Hier zeigte sich einmal mehr der Stellenwert, den Demented Are Go im Underground besitzen. Als Vorband spielten an diesem Abend die heimischen Jenabillys von Voodoo and the Headshrinkers auf.

So hieß es dann um etwa Viertel nach Zehn welcome to the schleckin' Pit. Die vier Jungs von Voodoo and the Headshrinkers überraschten einmal mehr durch eine gewagte Kleidungswahl. Dieses Mal war es der Südstaaten Hillbilly Look. Vom damit garantiert schlechten Aussehen abgesehen, bot die Band auf der Bühne wieder eine gute Leistung. Zwar war Alex Bass das halbe Set hindurch nicht verkabelt, was aber vor der Bühne nicht weiter auffiel. An der Songauswahl gab es nichts zu kritisieren. Im Set tauchten natürlicherweise mehr und mehr Eigenkompositionen, wie "Here we are" oder "Jenabilly", auf. Trotzdem durften Coverversionen nicht fehlen. Rasante Versionen von "Johnny B. Goode" und "20 flight rock" gab es ebenso, wie den unverzichtbaren "Folsom prison blues". Die Band hat in Thüringen mittlerweile eine kleine, aber eingeschworene Fangemeinde, die die gespielten Songs, genauso wie das verteilte Gratisbier, dankend annahm. Schade nur, dass es kein zusätzliches Gratiseis gab. So bleibt festzuhalten, dass die Band wieder einen tollen Auftritt als Support gespielt hat und man gespannt auf das erste Album sein darf.

Bis zum Konzertbeginn von Demented Are Go füllte sich die große Tonne dann noch um einige Zuschauer mehr. Allerdings waren insgesamt doch weniger Leute als zur Psychobilly Invasion in der Vorwoche in der Rose. Das tat der ausgelassenen Stimmung indes keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil, als Demented Are Go mit "Holy hack Jack" zielsicher loslegten, gab es kein Halten mehr. Wer mit einem solchen Klassiker in sein Set einsteigt, dem frisst das Publikum auch aus der Hand. So hing der eine Teil des Publikums auch vom ersten Ton an, an Sparky Lippen, während der andere sich im Pit austobte. Danach ging es mit "The noose (that snapped)" nahtlos weiter. Zum "Transvestite blues" gab es neben dem wahrscheinlich hässlichsten Hawaihemd des Abends auch noch eine eben so hässliche blonde Perücke an Sparky zu bewundern. Ansonsten war lediglich reichlich Kunstblut im Einsatz und so standen die Songs an sich im Vordergrund. Davon mischte die Band im Laufe des Gigs ältere und neuere wie "Brand new corpse" und "Hellbilly storm". Eines der Highlights bildete "Out of control". Dabei durften sich einige Fans freuen, da ihnen das Mikro direkt unter die Nase gehalten wurde. Unverzichtbar war natürlich auch "Where you gonna go". Insgesamt bekam man ein sehr ausgewogenes Set zu hören. Sehr viele Ansagen gab es dabei zwischen den Songs nicht. Lediglich zu "Pervy in the park" gab es die Ansage, dass jetzt ein Song käme, den man mal vor über 25 Jahren geschrieben hätte. Vom Publikum wurde dies natürlich begeistert aufgenommen. Nach einer guten Stunde verabschiedete sich der Vierer dann das erste Mal hinter die Bühne, um sich vom johlenden Publikum für einige Zugaben zurückrufen zu lassen. Im Zugabenblock kam dann u.a. auch "Funnel of love" zum Einsatz, bevor die Band eine zweite Auszeit nahm. Doch auch das sollte es nicht gewesen sein und so gab es im Anschluss noch einen allerletzten Song auf die Ohren. Dabei stiegen gerade zum Ende des Konzerts hin die Temperaturen merklich an. Sparky müsste es in seiner Lackhose demnach auf der Bühne enorm heiß geworden sein.

Nach dem Konzert blieben reichlich befriedigte Gesichter zurück. Es bleibt also festzuhalten, dass es sich in dieser Hinsicht gelohnt hat, eine Legende wie Demented Are Go in einem gemütlichen Club wie den Rosenkeller zu buchen.

[NEONLIGHTCHILD]