The Darkest Tour


Cradle of Filth, Gorgoroth, Moonspell, Septic Flesh und Asrai
12. Dezember 2008 Weimar

Ein kalter Dezemberabend in Thüringen. Langhaarige der langjährigen Metalkultur, moderne Gothics und viele junge Neugierige betreten die Weimarhalle. Das Line-Up versprach eine interessante Mischung welche sich auch in den Gästen widerspiegelte. Die sehr vornehme Atmosphäre der Weimarhalle hielt die Stimmung im Vorraum ein wenig besinnlich. Die Gäste schlichen ruhig zu Bar oder Garderobe, wie als wenn man sich gleich in den Opernsaal begeben würde. Auch die Menge der bis kurz vor Beginn eingetroffenen Leute war eher kläglich. Vor ein paar Jahren hätte man sich eine Cradle of Filth Konzert mit dieser Besetzung anders vorgestellt. Es kann aber auch an der Uhrzeit gelegen haben, welche für diesen Freitagabend festgesetzt wurde. Die Spannung unter den Anwesenden wurde dennoch größer.

Pünktlich 19.00 Uhr versuchten die eher unbekannten Asrai aus Holland das Publikum ein wenig in Stimmung zu bringen. Die sehr charmante Sängerin Margriet gab sich alle Mühe den Auftritt zu einem gelungenen Auftakt zu machen. Auffallend hier: die Frauen waren in der Mehrzahl. So zog auch Schlagzeugerin Karin die Aufmerksamkeit auf die Band. Der sehr romatisch-, melodische Gothic-Metal kam mehr oder weniger gut bei den Leuten an. Dennoch ist sicher, Asrai haben ein paar Fans mehr in Deutschland.

Nach einer kurzen Raucherpause ging es fahrplanmäßig weiter. Etwas ganz anderes erwartete uns mit Septic Flesh. Wuchtiger Death Metal krachte uns endlich entgegen. Mit den Griechen füllte sich auch langsam die Halle. Wie erwartet erwachten die Anwesenden und ließen die Haare fliegen. "Unbeliever" und "Virtues Of The Beast" und "Persepolis" wohl bekannt bei den Fans dieser 4 Griechen. Der brachiale Gesang wurde vor allem in den ersten Reihen stark unterstützt.

Als nächstes heizten Moonspell die Fans ein. Ob sich die Portugiesen wohl über den Schnee im schönen Thüringen gefreut haben?! Eine große Fangemeinschaft haben sich Moonspell in den letzten Jahren in Deutschland und ganz Europa aufgebaut. Spätestens mit "Vampiria" wird man von Moonspell in den Bann gezogen. Für viele großartige Songs dieser Band war in diesen 40 Minuten leider nicht viel Platz. Die schöne charakteristische Stimme Fernandos und sein Temperament lässt vor allem Frauenherzen höher schlagen. Seine ganze Power übertrug sich auf das Publikum. "Alma Matter" und "Full Moon Madness" konnten die meisten textsicher folgen. Der Vollmond strahlte von der Leinwand und Fernando vergab seine letzte Kraft durch durchdringendes Geklopfe an den Drums.

Auch Anhänger des norwegischen Blackmetals konnten diesen Abend ihre Freude haben. Klassisch geschminkt und in Begleitung vier nackter Menschen am Kreuz, weis man gleich was man zu erwarten hat. Ein diabolischer Ritt durch die Nacht. Professionell posieren Gorgoroth auf der Bühne und liefern eine Energiegeladene Show ab. Ob man Fan dieses unüberhörbaren Geknüppels ist oder nicht. Klar ist diese Leute verstehen etwas von ihrer Kunst.

Endlich gegen ca. 23.30 Uhr ist es soweit. Cradle of Filth in alter Frische. Dani wirbelt über die Bühne und reißt alles mit sich. Seine bizarre Stimme dringt tief in jedes Ohr. Alte und neuere Klassiker wiegen die Fans in Zufriedenheit. Langweilig wird es mit Cradle nie. Funken sprühen, Dani flitzt im Lichtgewitter unaufhaltsam hin und her und die Musiker verwandeln die Bühne in ein lodernd schmetterndes Inferno. Eine ca. 3 Meter große dunkle Gestalt unterstützte die Bühnenpräsens. Der zwar eh sehr kleine Dani Filth war dennoch nicht zu übersehen. Die Engländer ließen sich zu Recht feiern und beendeten diesen Abend sehr eindrucksvoll!

Es ist schwierig zu sagen ob bei diesem Stilgemisch jeder auf seine Kosten kommt oder gerade das das Interessante ist. Jedenfalls stieß man nach einigen Unterhaltungen auf fast durchweg positive Resonanz.