Dukes im Hugo Jena


Eher zufällig, durch die Suche nach einem anderen Konzert, erfuhr ich vom Konzert der Dukes im Jugendclub „Hugo“ in Winzerla. Von Plakaten wusste ich, dass sie am Abend vorher in Erfurt waren. Da mir die Band allerdings musikalisch noch nicht so geläufig war, musste erstmal myspace für einen Soundcheck herhalten. Befund: Die Jungs rocken. Also ein paar Bier und Partyhorst geschnappt und auf ins Hugo. Dort hierß es dann erstmal warten, weil um 21 Uhr noch nichts los war. Zur Unterhaltung gab es Musik aus der Konserve von AC/DC bis Scooter. Das ist mal eine Mischung! Außerdem sind wir sicherlich wie bunte Hunde aufgefallen, weil das anwesende Publikum doch er Richtung Technopop aussah.

Generell standen dann auch nur ca. 30 Personen vor der Band, als diese um ca. 22:30 loslegte. Das hielt diese jedoch nicht davon ab, mit viel Spaß bei der Sache zu sein, was im Laufe des Konzerts immer wieder durch witzige Ansagen zum Ausdruck kam. Zur Begrüßung gab es gleich mal „Rock ‚n’ Roll ain’t good for you“ als zweiten Song. Dem Titel kann ich indes nicht zustimmen, denn die Band war gut für uns. Es fiel schon bei den ersten Songs auf, dass der Sound, trotz der jugendclubtypischen baulichen Begebenheiten ziemlich sauber war. Dabei muss konstatiert werden, dass besonders das Basspiel sehr gut hörbar war und zeigte, dass man auch mit vier Seiten nicht nur stumpfsinnig einfachste Rhythmen zupfen kann. Die Spielfreude der Band war generell am oberen Level. So machte die Mischung aus eigenen und fremden Songs mächtig Spaß. Gecovert wurden dann auch AC/DC mit „Rocker“, die Misfits mit „Attitude“ und „Die die my darling“ und Queens „Stone cold crazy“. Nach den Covern zu urteilen, muss man wohl sagen, dass die Band ihre Vorbilder wohl in Metallica, AC/DC und Guns n’ Roses hat. Zwischen den Songs gab es immer wieder witzige Interaktionen mit dem Publikum. So vergingen relativ schnell gute anderthalb Stunden, bevor erstmal Schicht im Schacht war. Daraufhin konnten die Rauchentwöhnten, es herrschte leider Rauchverbot im Club, draußen erstmal was gegen ihre Gesundheit tun.

Danach ging es drinnen noch mal zur Sache. Es wurden nicht einfach nur drei Zugaben gespielt, sondern gleich noch mal 6 oder 7 Songs zum Besten gegeben. Bei einem verabschiedete sich dann auch eine Gitarrensaite. Der Aufforderung mit fünf Saiten weiterzuspielen, wurde aber dann nicht nachgekommen. So gab es ein spontanes Drumsolo zu hören, was ebenfalls sehr sauber gespielt war und durch eine enorme Geschwindigkeit glänzte. Auch an diesem Punkt zeigte sich, dass die Band durchaus mit Metal flirtet und nicht filigran frickelt. Dass sie trotzdem sauber und gut spielen können, zeigten sie dann bei der ersten der beiden „richtigen“ Zugaben. Das Publikum wurde vor die Wahl zwischen AC/DC und Guns n’ Roses gestellt. Im Endeffekt wurden beide gespielt. Zuerst kam eine wirklich geile Version von „Welcome to the jungle“. Die Gunners sind nun keine einfach zu covernde Band, weil man die Songs doch leicht mal versauen kann. In diesem Fall war es aber einfach nur geil, mal so was vorgesetzt zu bekommen. Als endgültigen Rausschmeißer gab es dann „You shook me all night long“. Danach war dann Schluss und alle zufrieden, wobei am Ende vielleicht noch die Hälfte des Publikums vor Ort war.

Es bleibt nach gut zwei kurzweiligen Stunden Spielzeit festzuhalten, dass diese Band wirklich Klasse besitzt und durchaus einen größeren Rahmen verdient gehabt hätte. Dazu sind die Musiker wirklich sympathisch, was sich in einem kurzen Smalltalk nach dem Konzert zeigte. Insgesamt also wieder ein gelungener Abend im Zeichen des Rock ‚n’ Roll!

[NEONLIGHTCHILD]