Motörhead

 

2. Dezember 2006 – Leipzig: Haus Auensee

 

A December to Remember???

 

Wohl eher nicht, aber lass uns von vorne beginnen.

Die alten Helden von Motörhead waren mal wieder zu Besuch in unserer kleinen WM-Stadt und hatten uns hoffentlich ordentlich Power, dreckigen Rock n’ Roll und die geilsten Fans der Welt mitgebracht…abwarten!

 

Im Auensee angekommen, waren MELDRUM auch schon fast wieder vorbei. Ob wir viel verpasst haben, kann ich nicht sagen, jedoch wurde uns mit „WALK“ von Pantera ein alter Gassenhauer um die Ohren gehauen…mal kurz auf die Bühne geschaut, um das Äußerliche der Jungs zu checken und - hoppla…der „Gesang“ kam von einer nett anzuschauenden Frau…na da schau einer her!

 

Als zweites waren WE an der Reihe…normalerweise wäre damit auch schon alles gesagt. Niemand brauchte es, kaum jemanden gefiel es, wohl nur die Cousins der Band applaudierten…Ein auf Metro-Sexuell getrimmter Frontmann mit Federboa und anderen Accessoires, versuchte beim verschwitzten, bärtigen, langhaarigen Publikum zu punkten. Aber das ging gründlich schief…die wenig originelle Mixtur aus Rock n’ Roll, Grunge und was weiß der Geier noch, ging ziemlich auf die Nüsse, so dass alle froh waren als es vorbei war…

 

Dann kam mein persönliches Highlight des Abends - zur Vorgeschichte: die Halle fasst ca. 3000 Fans, war seit Wochen ausverkauft und was geschieht…logischerweise geht den Betreibern vor dem Haupt-Act das Bier aus…Unglaublich…so viel geistige Armut ist mir schon lange nicht mehr untergekommen. Man versuchte im folgenden die Fans mit Sternburger-Export, umgefüllt in Becher bei Laune zu halten…eine Frechheit dafür auch noch 3 € zu verlangen! Den meisten war es aber anscheinend egal, also warum soll der Veranstalter das nächste mal was ändern?

 

Zum Auftritt von Motörhead viele Worte zu verlieren, erübrigt sich eigentlich von selbst. Auf Überraschungen war niemand vorbereitet, und natürlich gab’s auch keine. Lemmy und Co. zogen die selbe Show, die sie seit Jahrzehnten zelebrieren, durch und alle waren zufrieden. Neben alten Klassiker wie „Metropolis“ wurde auch einige Songs der neuen CD gespielt. Doch eine Überraschung gab es doch, zumindest für mich…das Motörhead den Zugabe-Block ausgerechnet mit „Whorehouse Blues“ beginnen, bzw. das sie den Song überhaupt live spielen, war schon echt ein Leckerli…Mit „Ace of Spades“ und „Overkill“ beendeten Motörhead ihren Auftritt und man konnte sich gemütlich auf den Heimweg machen…

 

Fazit:

 

Insgesamt bleibt im Nachhinein ein fader Beigeschmack. Die Organisation im Auensee war katastrophal, die Preise an den Bier - sowie den Merchandisingständen extrem überhöht. Das Publikum war ebenfalls sehr enttäuschend…man trank Bier, einige Glühwein und schaute auf die Bühne – mehr nicht. Das dabei keine große Stimmung aufkommt ist nur die logische Konsequenz. Irgendwie kam mir das alles wie eine große Kneipe vor, in der man sich mit alten Freunden trifft, Bier trinkt, labbert und nebenbei der Kapelle auf der Bühne applaudiert…Nur ein kleiner, geschätzter 7 jähriger Junge wird mir in Erinnerung bleiben, welcher sich im hinteren Bereich der Halle auf einem Stuhl das Konzert zur wildesten Party seine noch jungen Lebens machte…Der ging mehr ab, als der komplette restliche Haufen…Keep on rocking Kleiner…

 

Enrico

 

 

 

Setlist:

 

01. Dr. Rock
02. Stay Clean
03. Be My Baby
04. Killers
05. Metropolis
06. Over The Top
07. One Night Stand
08. I Got Mine
09. In The Name Of Tragedy
10. Dancing On Your Grave
11. Sword of Glory
12. Rosalie (Thin Lizzy Cover)
13. Sacrifice
14. Just Cos You Got The Power
15. Going To Brazil
16. Killed By Death
17. Iron Fist
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18. Whorehouse Blues
19. Ace of Spades
20. Overkill