HELLS PLEASURE 2007

PÖßNECK

 

Freitag

 

Das 3. Hells Pleasure Metal Fest begann für uns Freitag mit einer 40 minütigen Fahrt von Jena zur Motocrossstrecke Pößneck voller Aufregung und Vorfreude. Jedoch lachte das Wetter mit einer kaum fassbaren Abwechslung zwischen starken und weniger starken Regenschauern. Jedoch gab es auch nicht so verweichlichte/hart gesottene ältere metal Fans die sich trauten bei diesem Wetter mit Fahrrädern anzureisen.

Sogar die Bühne hatte einen rücksichtsvoll ausgewählten Standort denn schließlich sollten auch die alten Leute der Stadt Pößneck etwas davon haben.

Da man bereits Donnerstag anreisen und dort zelten konnte, sah man bereits am frühen Abend schon angeheitert zur Konservenmusik singende Metaller über die Wiesen des anfangs familiär wirkenden Festgeländes torkeln.

Die Metaller gaben sich außerdem reichlich unbeeindruckt vom Wetter, ganz nach dem Motto „Bei gutem Wetter kann ja jeder Zelten“.

 

Den Anfang machte, noch vor wenig Publikum, die deutsche Band DEATHRONATION, die das Festival mit dem guten alten Deathmetal einleitete.

Weiter ging es mit SPEARHEAD, einer melodischeren Deathmetal- Band aus dem schönen Großbritannien. Spearhead sind eine eher junge Band und legten viel musikalisches Können und Talent an den Tag, welches das nun langsam wachsende Publikum akribisch wachzurütteln begann.

Bei Anbruch der Dunkelheit bekamen nun RAVEN BLACK NIGHT aus Australien ihre Chance. Ihre Musik im klassischen Manowar- Stil begeisterte die Heavy Metal- Fans im Publikum. Das genaue Spiel und der Gesang, der tatsächlich klang als würde Eric Adams persönlich auf der Bühne stehen, zeigte zwar das musikalische Talent der band, ließ sie allerdings auch wie eine Manowar- Coverband wirken. Da wohl kaum jemand mit solch einer Band gerechnet hatte, war Gelächter auf das Statement „…Believe in Manowar“ wohl kaum zu vermeiden. Zudem kommt noch, dass scheinbar eine ganz andere Band für diesen Auftritt vorgesehen war, denn auf dem Hells Pleasure- Shirt  ist noch der Name der hessischen Band OLD gedruckt.

Als 4. Band hatten NEGURA BUNGET (alt rum. „nebliger Wald“)aus Rumänien ihren Auftritt. Sie waren bis dahin als „Höhepunkt des Abends“ zu bezeichnen, da sie das Publikum durch eine fantastische Bühnenshow beeindruckten. Außerdem waren sie eine der ersten Bands des Abends zu der ein großes Publikum strömte. Für ihre Musik, hauptsächlich die Intros und die Zwischenmelodien, benutzten Negura Bunget außer den Standartinstrumenten, wie Drums, Gitarre und Bass, noch Keyboards, Xylophone und ein „Horn“. Dadurch erlangte die Musik einen melodischen aber schweren Klang, welcher dem Stil von My Dying Bride ähnelte. So sorgte die Band in ihrer 50 minütigen Spielzeit für ein abwechslungsreiches Konzert mit Bühnenshow durch verschiedene Stile und ihren Einsatz von Instrumenten.

Auch NECROS CHRISTOS, die vorletzte Band des Abends, begeisterte ihr Publikum mit schwerem und melodischem, teilweise auch etwas langsamerem Deathmetal.

Nach halbstündiger Verspätung aufgrund des langwierigen Soundchecks begann ANCIENT RITES, eine wohl als Hauptact des Abends geplante belgische Band, ihr Konzert. Leider war der Gesang sehr schlecht zu hören da die Instrumente viel zu laut gestellt waren - Trotz allem aber begeisterten sie ihre Fans.

 

 

Samstag

 

Bereits am frühen Nachmittag des zweiten Festivaltages bildete nun die Nürnberger Rockband EARTHFLIGHT den Auftakt, die neben eigenen Songs auch zwei Coversongs, unter anderem von PENTAGRAMM, performten.

Schon eine Viertelstunde vor Beginn des nächsten Konzertes strömten ganze Massen von Fans zur Festbühne um DEFLORATION zu sehen - vielleicht auch um das Freibier zu genießen, welches Uwe[Vocals] aufgrund seines Geburtstages so großzügig zur Verfügung stellte. Als die Band schließlich die Bühne betrat um uns „die Grütze aus den Ohren zu schütteln“[Zitat: Uwe] und ihr Konzert mit dem Titel „Be frozen“ einleiteten, begann das Publikum zu toben und die meisten ließen sich auch von strömendem Regen nicht abschrecken.

Danach kamen DOOMSHINE mit ihrem „Melodic Doomed Metal“ an die Reihe, bei der sich allerdings bereits nach dem ersten Lied technische Probleme erhoben und so spielten sie kurze Zeit ohne ihren Sänger, bevor später das Konzert weiter ging. Allerdings erschien auch bei dieser Band das Publikum nicht allzu zahlreich.

Nun folgte die erste deutschsprachige Band des Abends: EURE ERBEN, welche sich aus Ur- Bandmitgliedern der Band Darkness bildete. So legten sie besonderen Wert auf eine Mischung aus alten Songs und neuen Titeln.

Jedoch bei den meisten war die Stimmung wohl von warten auf HELRUNAR geprägt.

Helrunar begannen ihr Konzert vor großem Publikum mit dem Titel „Frostnacht“ von gleichnamigem und neustem Album. Die Pagan Black Metal – Band zwang förmlich ihre Fans, die lauthals mitgrölten, und auch das restliche Publikum zur Begeisterung, sodass die Zuhörer noch einmal alles aus sich herausholten um den letzten Song „Dreifachdorn“ angemessen zu würdigen.

Als erste band des Abends benutzten OPERA IX zusätzlich zur Logoflagge noch weitere Aufsteller zur Bühnengestaltung und leiteten so scheinbar den Beginn der wichtigsten Bandkonzerte ein. Allerdings war bei diesem Konzert das Publikum nicht sonderlich groß und so lauschten nur weniger Zuhörer dem melodischen „Black Pagan Circle“.

Als nun die Vorbereitungen für das DESASTER – Konzert begannen, begann auch das Publikum zu rasen vor Vorfreude. So begeisterte die Band während ihres Konzertes mit feinstem Black Metal und einer Bühnendekoration mit gestürzten Kreuzen und Flaggen, und brachten so die Fans zum mitbangen und –grölen.

Nach langer Unterbrechung mit unpassender Rock- Zwischenmusik und Verspätung begannen SECRETS OF THE MOON nun ihr Konzert. Nebelschwaden, Kerzen und rotes Scheinwerferlicht leiteten dieses Konzert ein. Im Hintergrund erklang eine Frauenstimme, während durch den Nebel die Band auf die Bühne kam und begann diese mit leichter Intromusik zu begleiten. Dieses erste Lied riss sofort das Publikum vollkommen mit und rief Begeisterung beim Publikum hervor. Allerdings kam es dann zu technischen Schwierigkeiten und so musste das Konzert nach dem ersten Lied kurz unterbrochen werden. Jedoch nach ein paar Minuten ging es weiter, und sofort wurde durch die Gestaltung und das Licht, sowie durch das Donnergrollen und einschlagende Blitze, die schwere und düstere Atmosphäre wiederhergestellt. Sofort war die Unterbrechung vergessen und das Publikum gab sich wieder voll und ganz der Musik hin…

Trotz Regen und Schlamm standen einige Fans vor der Bühne um MORTUARY DRAPE zu sehen. Jedoch fand der größte Teil des Publikums unter dem Barzelt Platz, wo im Laufe des Konzertes schlafende Metaller von Bänken stürzten und andere sich damit beschäftigten, mit einem Geldstück einen Bierbecher zu treffen.

Der Hauptact SHINING, der sogar ein 1:20h langes Konzert geben sollte, spielte im strömenden Regen, trotz dem Massen an Fans anrückten. Jedoch nach wenigen Liedern kam es zu einem Stromausfall und so endete für uns das Hells Pleasure ziemlich aprubt, allerdings auch mit ohnmächtig, im Matsch zusammenbrechenden Metallern.

 

 

Abschließend kann man sagen, dass das Festival, auch wenn durch das Wetter negativ beeinflusst, ein sehr interessantes für jeden experimentierfreudigen Metaller war und sein kann.

 

Lis für darknet-info.de