Amphi Festival 2006 Köln Tanzbrunnen
Nun was soll man sagen... Wie beschreibt man ein so geiles Festival
wie das Amphi 2006 im Kölner Tanzbrunnen?
Zum Teil lachte die Sonne, die Bands heizten uns kräftig ein und
der Regen kühlte uns wieder ab. Ein rundum gelungenes Festival.
Beginnen wir unseren Rückblick am 22. Juli 2006.
Es ist etwa 12.45 und ich stehe in der Schlange
Vor dem Einlass in den Tanzbrunnen Köln. Der Himmel hat sich vor 30
Minuten leicht zugezogen und es beginnt gerade zu tröpfeln. Doch das kann die
Freude auf das Bevorstehende nicht trüben und so freuen wir uns über die
willkommene Abkühlung. Eine kühle Brise weht uns ebenfalls um die Nase.
Endlich nach 20 Minuten haben wir den Einlass passiert und betreten
das Festivalgelände, welches am Rhein liegt. Wir machen uns erst mal auf den
Weg, die erste Band zu sehen.
Wie letztes Jahr ist es "This Morn' Omina". Die 3 Belgier mit ihrer rhythmischen
Industrial-Ritual-Musik haben das wohl schwerste Los gezogen. Sie müssen die
noch nicht gerade zahlreichen Besucher anheizen und einstimmen. Doch die
anwesenden Kenner versammeln sich vor der Bühne und tanzen zu der trance-orientierten Industrialmusik.
Unterdessen erkunden wir weiter das Festivalgelände. Es befinden
sich doch recht viele Händler auf dem Gelände, die - kreisförmig um den Brunnen
angeordnet - ihre Stände aufgebaut haben. In der Mitte auf einer Insel im Rhein
befindet sich der größte Stand – X-tra-X hat sich
diesen außergewöhnlichen Platz gesichert. (LINK).
Das Festival hat sogar einen eigenen Biergarten an der Rheinterasse, von wo aus man wunderbar auf den Rhein, die
[Hohenzollern Brücke] und Dom schauen kann - Eine traumhafte Location.
Für mich ist es jetzt Zeit, "VNV Nation" von ihrer
Autogrammstunde abzuholen und zum
Interview zu begleiten. ( www.darknet-info.de
)
Anschließend werden wir ein weiteres mit dem Schlagzeuger von
"Subway to Sally"-
Simon Michael - führen( www.darknet-info.de
).
Durch die Interviews verpassen wir leider den Auftritt von "Cephalgy" und "Welle:Erdball".
Von letzterem kann ich zumindest noch den Schluss sehen. Aber ich habe "Welle:Erball" auch backstage
lautstark wahrnehmen können und ich gehe davon aus, dass vor der Bühne mächtig
was los war. „Starfighter“ kann ich noch live miterleben - danach ist leider
schon Schluss.
Anschließend stehen "Unheilig" auf der Bühne. Der Graf
macht schon den ganzen Tag das Festivalgelände unsicher, indem er immer wieder
durch die heranströmenden Besucher huscht. Durch den immer wieder einsetzenden
Regen versammeln sich die meisten Besucher unter der überdachten Festbühne.
Aber das kann die Laune der Festivalgäste nicht verderben.
Nach "Unheilig" wird es rockig.
Unsere finnischen Lieblings-Goth-Rocker
von "The 69 Eyes" stehen ab 18.40Uhr auf
der Bühne.
Der nun gefüllte überdachte Festplatz fängt mit den ersten Tönen an
zu beben.
"The 69 Eyes" sind wie immer
fantastisch.
Nachfolgend steht endlich "Subway to
Sally" auf der der Bühne. Der gesamte Platz vor der Bühne füllt sich. Subway spielt und spielt und wir toben mit ihnen über den
Tanzbrunnen.
Bei dem Lied "Schneekönigin" bedecken sie uns mit einem
wunderschönen Schneeteppich - bei den herrschenden brennenden Temperaturen eine
fantastische Idee, doch leider entpuppt er sich doch nur als ein riesiges
Schaumbad... Subway lassen uns aber als Entschädigung
eines ihrer Akkustikstücke genießen -
"Minne".
Als nächstes folgt "Falscher Heiland". Da wieder einmal
aus religiösen Gründen ein Krieg vor der Tür zu stehen scheint, fordert Eric
uns auf, unsere Handzeichen in das Peace-Zeichen zu
ändern und so stehen wir den ganzem Song über mit erhobenen Armen da.
Doch die Stimmung steigert sich zum Ende hin immer mehr. Wir wollen
nur noch eins hören: "Blut, Blut, Räuber saufen Blut. Raub und Mord und
Überfall sind gut..." singen wir lautstark. Und unser Willen wird erhört
und mit den schon traditionell für ein Subway-Konzert
gewordenen Klängen von "Julia und die Räuber" verabschieden sich
"Subway to Sally" von der Bühne.
Der Abend nähert sich dem Ende - zumindest auf der Hauptbühne.
Um 21Uhr stehen nun also „VNV Nation“ vor einem mit gut gelaunten,
feierlustigem Menschen vollkommen überfüllten Tanzbrunnen .
Die letzten Ecken füllen sich und bei den ersten Tönen vom Song „Chrome“ gibt
es kein Halten mehr. Die Massen toben. Es folgen „Beloved“,
„Epicentre“ und viele andere Hits von VNV Nation. Ronan gibt alles und lässt es sich nicht nehmen, sich von
seinen Fans ausgiebig feiern zu lassen. Sichtlich genießt er es und wir
bejubeln geräuschvoll unseren Helden aus Irland der mitten unter uns hier in
Deutschland lebt.
Nach diesem grandiosen Tag und wirklich gelungenen Konzerten auf
der Hauptbühne, machen wir uns schnell daran, ins Theater zu kommen. Dort soll
nämlich in 30 Minuten „Combichrist“ auf der Bühne
stehen. Bekannt ist aber auch, dass Konzerte dieser Band immer randvoll sind. -
Also drängeln wir uns durch die Massen ins Theater. Als wir ankommen hören wir
die letzten Klänge von "Calmando Qual". Die
aus Japan kommende Gothic-Rock-Gruppe mit
Bauhaus-Stil und einem Auftreten das an „Moi dix
Mois“ erinnert, reißt den gesamten Saal mit.
Danach folgt nun endlich das Abschlusskonzert mit „Combichrist“. Die Halle füllt sich wie vermutet bis zum
Zerbersten. Die Temperatur steigt ins Unermessliche. Das hindert aber die Fans
nicht daran ohrenbetäubend zu beben.
„Blut Royale“, „Without Emotions“, „this shit will fuck you up“ und viele andere harte Industrialklänge lassen die
Wände wackeln.
Nachdem Ende dieses genialen Konzertes, legen verschiedene DJs auf. Leider bekomme ich davon nicht viel mit bekommen,
da ich es mir draußen bequem gemacht habe und später dann auch heimgegangen bin
um für den morgigen Tag Kraft zu tanken.
Der nächste Tag verspricht heiß zu werden, sehr heiß sogar.
Am Anfang stehen „Frozen Plasma“ von
"Vasi" von Ex-"NNB"
auf dem Plan. Die elektronische Musik kommt bei der noch kleinen Fangemeinde
hervorragend an. Aber noch sind noch nicht einmal alle Besucher wach und
anwesend. Das ist nun mal das Schicksal der ersten Gruppe am Tag.
Anschließen wird es sehr "organisch", um es in den Worten
von Andy Krüger, dem Moderator des Festivals, auszudrücken.
„Faun“, eine mittelalterliche Band, verzückt die Besucher mit
leichten Melodien, die selbst bei mir Anklang finden. Die lustigen Mädels
spielen mit Leib und Seele für ihre Fans, die es ihnen mit Applaus danken. Ich
sehe leider nicht alles, da ich Andy Krüger über sein neues Album-Projekt
ausquetschen möchte. (LINK)
Nach den lieblichen Klängen von "Faun" wird es etwas
lauter im Tanzbrunnen.
Die italienischen Rocker von "Dope Stars Inc." bringen
die anwesenden, vor allem jüngeren Damen, in Rage und mit Teeniegeschrei
und lautem mediteranem Gothic-Rock,
beginnt das Konzert. Nach 40 Minuten voller guter Musik, kann die Teeniewelt für einige Stunden aufatmen bis Negative die
Bühne betreten wird.
Kein geringerer als Frontmann Douglas McCarthy von „Nitzer EBB“ gibt sich anschließend die Ehre als "Fixmer/Mc Carthy".
Die Leute vom Fach genießen diesen Auftritt geräuschvoll. Es gibt zwar nicht
viel zu sehen, aber dafür umso mehr zu hören.
Nach diesem Auftritt steht die "Letzte Instanz" mit ihrem
neuem Sänger Holly auf der Bühne. Die sieben Jungs setzen für ihre treuen Fans
den klassischen Gothrock mit Metalklängen
in Szene und bekommen lautstarken Beifall dafür. Alle hoffen, dass die Band
zusammen bleiben wird und uns noch mehr Alben schenken wird. Man wird sehen,
was die Zeit bringt.
Als nächstes stehen "Samsas Traum" auf der Bühne. Ihre
Anhänger und alle Neugierigen füllen den Platz vor der Bühne. Die Mischung aus Gothicrock und Metaltönen mit
einem neoklassischem Hauch lässt die Fans schwärmen
und die letzten Kritiker verstummen.
Doch nach diesen schönen Melodien folgt nun der zweite Teil der „Teenielalarm-Konzerte“.
Die älteren Herrschaften räumen zum größten Teil die ersten Reihen
und sie lassen die zukünftige Generation der Szene einziehen. Mit lautem
Gekreische, das ich nur aus dem Fernsehen von „Tokio Hotel“ kannte, werden die
6 Finnischen Schönlinge von "Negative" begrüßt. Leider wird es doch
recht leer unter dem Zelt, da sich die meisten bei dem Lärm doch lieber
verziehen. Die 6 Finnen spielen ihren nordisch-melancholischen Rock´n´Roll und ihre Fangemeinde schwenkt - wie schon bei
"The 69 Eyes" - ihre Finnlandflaggen und es
fliegen sogar einige Kuscheltiere auf die Bühne... „Negative“ gelingt ein
perfekter Auftritt und ihre Fans sehen überglücklich aus.
Nach dem "Negative" das Feld geräumt hat, wird es wieder
elektronischer und so füllt sich der Platz wieder mit Menschen aller
Altersgruppen zum ersten Höhepunkt des Abends. Die deutsche Elektro-Pop-Nummer
1 steht auf der Bühne: „And One“. Sänger Steve Naghavi
lässt es sich nicht nehmen, die ersten Reihen persönlich zu begrüßen und legt
mit Hits wie "Für", "Deutschritter" und "Krieger"
eine tolle Show hin. Als das Konzert zu Ende ist und die ersten Stimmen laut
werden, die nach einer Zugabe verlagen, meint er
kurzerhand: "Wir überspringen diesen Part und kommen gleich zu dem Lied,
was hier jeder hören will: "TECHNOMAN"!!". So sparen wir 5
Minuten Applaus und Kraft und bekommen trotzdem mehr Musik von „And One“.
Nach dem die Bühne aufwendig umgebaut worden ist, folgt nun der
finale Abschluss des zweiten Amphi-Festivals.
Die „Schandmäuler“ stehen auf der Bühne und bezaubern das Publikum
mit Flöten-, Dudelsack- und Drehleierklängen. Dazu gibt es leichtere, aber auch
harte E-Gitarrenklänge und die Akustik-Gitarren von Sänger Thomas Lindner, der
mit seiner markanten Stimme das Publikum begeistert.
Zwischen ihren Hits wie "Feuertanz" und "Das Mädchen
und der Tod", macht Thomas kleine Soloeinlagen in Form kurzer Witzeleien.
- Doch lässt er für einige Zeit die Herzen der Fans erstarren als er meint, er
würde „Schandmaul“ verlassen, da alle ein Solospiel haben: Anna mit ihren
Geigen, Birgit mit ihren Blasinstrumenten; Martin, Matthias und Stefan würden
sowieso Trommeln was das Zeug hält - nur Thomas nicht. So beschließen sie am
Sonntagmorgen, dass er sein Solo bekommen soll. Leider kann ich mich nachher
weder an den Text, noch an den Namen des Liedes erinnern, aber sein Sologesang
und Gitarrenspiel lässt unsere Herzen weiterschlagen
und so feiern wir über 60 Minuten lang mit „Schandmaul“ das Ende des Festivals.
Zusammengefasst kann ich nur eines sagen: Das Festival war grandios
und super organisiert. Top Bands mit super Laune, herrliches Wetter und ein
Publikum das in Feierlaune und partywild war.
Mein Fazit lautet: Wenn „Orkus“ diesen
Stil beibehält und nächstes Jahr wieder so eine Spitzenmannschaft
zusammenstellt, können sie mit mir und vielen anderen Fans auf jeden Fall
rechnen.