Orkus Open Air - Amphi Festival - im Tanztempel Köln

21 bis 22.07.2007

Am Freitagnachmittag, den 20. Juli 2007 ging die 5 stündige Fahrt nach Köln endlich los. Für uns sollte es das 1. Amphi Festival werden. Nach einer verwirrenden Fahrt durch Köln kamen wir so gegen 21.45 Uhr endlich in unserer kleinen aber sehr schönen Pension Alexander in Köln Deutz an. Trotz Müdigkeit der stressigen Fahrt hieß es für uns natürlich noch ein Kölsch trinken gehen und die Schönheit Kölns, den Dom zu besuchen. Unsere Pension hatten wir im vorraus sehr gut rausgesucht, so dass wir zum Tanztempel nur wenige Minuten zu laufen konnten.

Samstag, den 21. Juli 2007

Fit nach dem guten und ausgiebigen Frühstück und voller Vorfreude auf die Konzerte von u.a. Feindflug, Unheilig, Front 242 und Xotox sowie Winterkälte standen wir am Samstag bereits kurz vor zwölf am Einlass des Tanztempels. Als wir auf dem Weg zum Festival waren, wurden wir gleich von Passanten bezüglich unserer Kleidung und unserer „Gesinnung“, angesprochen. Daran sowie auch an den Blicken der Köllner merkte man sofort, dass diese Stadt selbst vor dem III. Amphifestival noch sehr unerfahren bezüglich der schwarzen Szene ist. Das Wetter war auf unserer Seite, die Sonne schien und kaum eine Wolke war zu sehen und das alles direkt am schönen Rhein, es konnte somit losgehen.
Überraschender Weise fanden wir keine Menschenschlangen, wie bei anderen Festivals, am Einlass. Auch das Gelände war zu dieser Zeit noch sehr übersichtlich. Auf 2 verschiedenen Bühnen fanden die jeweiligen Konzerte statt. Es gab die Mainstage im Freien und drinnen die Theaterstage.
Am Samstag wurden die Fans der Electro/ Industrial- Richtung gefordert. Leider gab es immer zeitliche Überschneidungen der einzelnen Bands in der Mainstage und Theaterstage, somit wurden wir noch mehr gefordert, da wir euch von allem einen Eindruck bieten wollen.
Kaum hatten wir das Gelände betreten, begrüßte uns auch schon die Xotox- Autogrammstunde. Ein paar Bilder geschossen und gleich ging es für uns weiter um uns vor dem großen Ansturm noch einen Eindruck über das gesamte Festival- Gelände verschaffen zu können.
Nicht zu übersehen, mitten im Gelände befand sich der der größte und beeindruckteste Stand – X-tra-X. Eine Insel für sich und herum Springbrunnen- nicht nur eine Augenweite sondern auch eine strategisch gute Auswahl für X-tra-X. Den Stand konnte man gar nicht übersehen. Auch andere Stände, wie gothic family, outofline und slacks fashion, um nur einige zu nennen, waren vertreten. Unserem Erachten nach war die Auswahl der Speisen an den Imbissen etwas dürftig. Klar die Geschmäcker sind unterschiedlich, aber uns fehlte es etwas an Auswahl. Leider war unser Essen auch nicht wirklich warm. Doch Essen können wir auch daheim, deshalb ließen wir uns das nicht vermiesen. An der Getränkeauswahl scheiterte es auch etwas. Oft hörten wir wie sich Besucher Mixgetränke oder z.B. Rotwein wünschten – doch weder noch gab es. Doch das Kölsch war super, nur graute es uns dies wegschaffen zu müssen, denn vor jeder WC Anlage, leider gab es nur auf dem ganzen Gelände 2 davon, standen Menschenschlangen.
Selbst ist die Frau, deshalb hieß es ab ins Männerklo (keine Seltenheit bei solchen Festivals), doch wurde dies in Köln leider nicht so gern gesehen und man wurde auch ab und zu mal wieder weggeschickt. Die Hygiene der WC Anlagen war jedoch sehr gut und es wurde immer auf Sauberkeit durch die Angestellten geachtet.

Punkt 13.00 Uhr eröffnete H.O.N.E.Y (Welle Erdball) das Festival. Das Anfangskonzert wurde durch die Band Obscenity Trail eingeleitet. Leider waren noch nicht all so viele Festivalgäste eingetroffen. Aber der Sound und die dennoch gute Stimmung entschädigte dies. Nach Obscenity Trail sollte Bloodpit folgen. Dieses Konzert musste kurzfristig abgesagt werden, so dass die Band Diorama im Anschluss folgte. Planmäßig sollte dann Imatem spielen. H.O.N.E.Y. (Welle Erdball) verkündete, das der Künstler im Stau stehe und die Band Eisbrecher vorgezogen wird. Naja warum nicht, wir wissen doch alle wie das heut zu Tage mit dem Verkehr ist. Die Stimmung litt aber nicht an dem Bandwechsel, die Massen tobten. Eisbrecher stellte zugleich sein neues Album „Antikörper“ vor.
Da wir euch aber viel mehr von dem Festival zeigen wollen beschlossen wir in die Theaterstage zu gehen, denn da spielte gleich P.A.L. Dies ist für alle Freunde, die auf so richtigen Krach stehen. Das bekannteste Lied von P.A.L ist wahrscheinlich das Lied „Gelöbnis“. Es war ein sehr gutes Konzert, die Beats flogen uns um die Ohren und stimmten uns auf das folgende Konzert von Sonar ein. Kurz bevor das Konzert zu Ende war gingen wir schnell zur Mainstage. Von weitem hörten wir schon eine sehr bekannte Stimme. Wir schauten uns an und sagten „Das ist Peter, Peter Spillers“ (Sänger von Project Pitchfork). Wir kannten das Nebenproject von Spillers noch nicht. Peter Spillers kündigte noch einen Star an, es war der Graf (Sänger von Unheilig). Sie sangen zusammen einige Lieder, es war einfach nur supi.
Kurz danach folgte das Konzert von Funker Vogt. Funker Vogt gehören zu den Alten Hasen der Schwarzen Szene. Sie gibt es seit 1995 und haben zahlreiche Hits geliefert. Im Nacken saß uns jedoch das Konzert von Sonar, deshalb hieß es für uns wieder Stagewechsel. Ich persönlich find Sonar mit Abstand die beste Industrial Band die es gibt. Megageiler Sound und hammergeile Beats. Die Massen groovten im Rhythmus mit.
Das nächste Event für uns war danach Unheilig auf der Mainstage. Unheilig spielte seine Megahits, wie „Sage Ja“, „Verrate mich“ sowie „Schutzengel“ und viele weitere Hits, die Fans im Vorab voten konnten. Die Stimmung war super, der Graf riss alle seine Fans mit sich und das Publikum sang seine Lieder lauthals mit und selbst zu einer Zugabe habe sie es geschafft. Der Graf war sichtlich beeindruckt von der Megastimmung.
Danach gingen wir zu Winterkälte in die Theaterstage. Winterkälte sind bekannt für ihren progressiven elektronischen Sound. Auch hier war die Stimmung nicht zu übertreffen. Die Industrial Fans wurden mit diesem Sound absolut zufrieden gestellt.
Leider konnten wir Winterkälte nicht bis zum Schluss genießen, da bereits auf der Mainstage einer der Headliner das Publikum zum Rocken brachte – ASP. Ob nun die immer wieder tragische Ballade "Und wir tanzten" oder die Goth-Punk-Hymne "Ich will brennen" animierten die Fans zum mitsingen und tanzen.
Wir mussten dann auch schon wieder zur Theaterstage, denn die Stars des Abends im Theater waren Feindflug. Die Band, die zwischen 1995 und 1996 gegründet wurde, hatte den Kultstatus in der schwarzen Szene schon lange erreicht. Mit dem Song „Roter Schnee“ begannen sie ihr Konzert. Die Fans tobten, sie brachten das Theater förmlich zum kochen. Egal ob „AK 47“ oder „Kalte Bedrohung", kein Fuß stand mehr still, alle wurden mitgerissen. Die Stimmung war einfach nur der Hammer, man kann es eigentlich gar nicht in Worte fassen, das muss man einfach erlebt haben.
Voller Eindrücke und total noch aufgekratzt ließen wir Feindflug hinter uns um Front 242 zu sehen. Kaum waren wir aus der Theaterstage raus, hörten wir schon die Masse nach 2-4-2 rufen. Die Menge putschte sich mit diesen Rufen auf. Viele Front Fans erkannten wir bereits tagsüber durch ihre Front – T-Shirt. Front 242 wurde als der "Anfang von Allem" angekündigt. Front 242 werden als Vorreiter der elektronischen Musik der 80 – er Jahr bezeichnet. Mit ihrem Song „Headhunter” herrschte der totale Ausnahmezustand auf der Mainstage. Die Massen feierten bis zum Ende. Trotz vielen und lauten Zugabe - Rufen war das Konzert 22.00 Uhr dennoch zu Ende.
In der Theaterstage gab es ab 21.30 Uhr eine Aftershow – Party, bei der verschiedene DJ auflegten (u.a. DJ Honey; DJ Ronny usw.).

Fazit: Der 1. Tag hat uns sehr beeindruckt. Die Bandauswahl und die jeweiligen Konzerte waren Klasse und die Menschen auf dem Gelände ebenso. Wir waren jedoch sehr geschafft, so dass der Abend für uns kurz danach mit einem Spaziergang an Rhein entlang endete. Die Party hätten wir uns schon ganz gern angetan, die Erschöpfung war jedoch zu groß und wir wollten ja auch am Sonntag fit für euch sein.

Sonntag, den 22. Juli 2007

Gut ausgeschlafen ging es Sonntagmorgen gegen zehn zum Frühstücksbuffet. Im Frühstücksraum waren wir nicht die einzigen in schwarz gekleidet. 2 Pärchen leisteten uns Gesellschaft, die ebenfalls Besucher des Amphifestivals waren. Um die Ruhe vor dem Sturm zu genießen, machten wir uns relativ früh auf den Weg zum Tanzbrunnen. Gegen 12 Uhr hatten wir dann auch endlich einen Parkplatz gefunden, der etwas näher am Messegelände war, so dass wir am Abend schneller unsere Heimreise antreten konnten. Auf dem Weg zum Tanzbrunnen standen Autos aus allen möglichen Bundesländern Deutschlands, aber auch viele ausländische Kennzeichen fanden wir vor. Bereits am Samstag stellten wir fest, dass sehr viele ausländische Fans, wie Franzosen, Polen, Niederländer sowie Asiaten angereist waren.
Punkt 13.00 Uhr eröffnete die Band Portion Control auf der Mainstage den letzten Festival Tag. Die Menschenmasse war zwar noch sehr überschaubar, an der Stimmung haberte es dennoch nicht.
Ab ca. 13.50 Uhr hieß es Mittelalter pur. Die Band Saltatio Mortis trat mit Trommeln und Dudelsäcken in Erscheinung. Die Stimmung des Publikums stieg ersichtlich. Für uns hieß es an diesem Tag wieder ein Wechsel zwischen Mainstage und Theaterstage.
Katzenjammer eröffnete die Konzertliste in der Theaterstage. Auch hier war die Stimmung einzigartig.
Gegen 14.40 Uhr trat Heimaterde in Kreuzritter-Gewändern in der Mainstage vor. Jedoch begann es leider etwas zu regnen. Die Location bot aber für fast jeden einen trockenen Unterschlupf. Schon nach einem Lied war der Spuk vorbei und die Sonne meinte es wieder gut mit uns. Auch bei diesem Konzert lief die Stimmung auf Hoch touren. Das Publikum rockte.
15.20 Uhr hieß es: Emilie Autumin - also ab in die Theaterstage. Bereits im Alter von 4 Jahren erlernte Emilie Autumin das Geigenspiel. Bis heute ist die Geige ein wesentlicher Bestandteil ihres musikalischen Ausdrucks. Die außergewöhnlichen und hübschen Mädels ließen nicht nur die Männerherzen höher schlagen. Eine Hammer Bühnenshow ließ die Stimmen der Mädels richtig zur Geltung kommen.
In der Mainstage wurde bereits die Band Krypteria angesagt. Sängerin Ji-In Cho freute sich in ihrer Heimatstadt zu sein. Mit ihrem Temperament zog sie das Publikum an. Sie ging auf der Bühne voll ab und man merkte ganz klar- sie genoss es.
Ein Klassiker für uns war Fetisch Mensch, der als nächstes in der Theaterstage spielte. Leider kam es zum Stromausfall, welchen Oswald Henke selbst verursachte. Doch er überspielte die Situation mit dem akapella Einwurf „Lichtprinzessin“. Die Massen waren begeistert und die Panne war wie vergessen. Das Konzert lief super weiter. Die Stimme von Oswald Henke- einfach Wahnsinn und verdammt eindrucksvoll lauschten wir den Songs. Ungern trennten wir uns mal wieder vorzeitig von diesem Konzert um auch Eindrücke von der Mainstage, auf der Mesh das Konzert begann, mitzunehmen.
Die Band machte es den Konzertbesuchern sehr einfach. Sie hatten eine Leinwand aufgebaut, auf der im Video der Text mit eingeblendet wurde. Dadurch konnte jeder, der mitsingen wollte, mit singen. Texte wie „What are you scared of “, „Fragile“ ließen das Publikum feiern.
Bis zum Konzert von Samsas Traum, die für 17.40 Uhr eingeplant wurden, kühlten wir uns erstmal mit einem guten Kölsch und fütterten unseren Magen mit Pommes. Samsas Traum sind für ihre kontrovers diskutierte Musik und ihren polarisierenden Standpunkten bekannt. Auch hier war die Stimmung super, einfach genial. Nur ließ uns auch hier kurzzeitig das Wetter etwas im Stich, es begann mit regnen. Doch uns störte das nicht weiter, denn es war wieder mal Zeit für einen Stage Wechsel.
In der Theaterstage kamen die Untoten. Greta Csatlos verzauberte ihr Publikum wieder mit ihrer einzigartigen Stimme.
Der nächste Headliner hieß Frontline Assembly. Fans der Industrial Musik kamen wieder voll auf ihre Kosten. Der Regen hatte aufgehört und die Fans tobten auf der Mainstage. Die Bühnenshow war genial. Tarnnetze schmückten die Bühne und das Publikum war nicht tot zu kriegen.
Fans von Subway To Sally wurden durch die ausgefallene Autogrammstunde bis zum Konzertbeginn in Vorfreude gehalten. Aufgrund eines Krankenhaus-Zwischenfalls, so wie es Bandsänger begründete, konnte die Band nicht pünktlich anreisen. Doch welcher Fan versteht das nicht? Und die Entschädigung folgte. Die Autogrammstunde wurde einfach verschoben, nach dem Konzert konnten sich die Fans ihre Autogramme neben der Bühne abholen. Das Konzert war – ohne Worte- einfach nur genial. Die Stimmung war nicht zu toppen. Die Klänge des Mittelalters waren nicht zu übertreffen. Die Band und die Fans rockten bis aufs letzte ab und gaben alles. Eine Feuershow mit Feuerspuckern und Flammenwerfern ließen die Show den Ausnahmezustand erklären. Das Ende des Konzerts näherte sich langsam dem Ende. Wir waren geschafft von der Vielzahl unserer Eindrücke.
Als vorletzte Band sollte für uns noch das Konzert von Zeromancer folgen. Leider gab es hierbei einige technische Probleme, so dass die Band erst mit ca. 30 min. Verspätung auftreten konnte. Dann aber gaben die hübschen Jungs Vollgas.
Einen rönenden und voll gelungenen Abschluss des III. Orkus Open Air Amphi Festival im Tanztempel Köln ermöglichte uns allen Apoptygma Berzerk. Die 1991 gegründete Band wird als der Norwegens bekannteste Electro - Export bezeichnet. Die Mainstage war voller Menschen. Aber nicht nur junges Publikum war zu sehen, ganz im Gegenteil. Besonders in den ersten Reihen konnte man sehr viele „alte Hasen“ auffinden. Wie schon das ganze Festival über- die Stimmung war einfach nur megageil. Die Leute waren super drauf und nicht nur die Bands, nein besonders das super Publikum hinterließen wahnsinnig gute und tolle Erinnerungen an dieses Festival. Bei dem Song „You And Me Against The World„ verließen wir das Festivalgelände und machten uns auf den Weg zum Auto.

Aus Köln haben wir ganz gut rausgefunden. Nur schweren Herzens verabschiedeten wir uns vorzeitig von der schönen Stadt Köln. Die Fahrt nach Hause lief problemlos. Die Müdigkeit kam zwar mit der Zeit, aber gegen halb 4 kamen wir daheim an und fielen voller Eindrücke halb tot ins Bett. Es war ein super schönes Wochenende und wir nehmen uns den Besuch im nächsten Jahr wieder vor!!!

Ein großes Dankeschön an Martin, der uns dieses schöne Wochenende ermöglicht hat! Wir danken auch den Festivalbetreibern, die so ein tolles Festival, mit einer prima Bandauswahl (für jeden Geschmack war was dabei) auf die Beine gestellt haben.


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