Goethes Erben

So, 27.10.2002 F-Haus Jena

Überpünktlich fingen sie an; etwas, was man heute gar nicht mehr zu erträumen wagt. Die Stimmung: nicht wie auf dem WGT, aber doch recht gut. Die Musik: gäbe es da jemals etwas zu bemängeln? Goethes Erben musizierten, was das Zeug hält. Sie schmissen uns Titel aus ihrem neuen Album, „Nichts bleibt, wie es war“ mit genau so einer wucht um die Ohren, wie die älteren Sachen. „Gewaltberechtigt?“, "Kondition:Macht!", „Der Eissturm“... dazwischen Anekdoten aus dem Leben eines erfahrenen Sängers, welcher in frühen Zeiten doch öfters mal den Text vergaß, Rumkramen in der alten Kiste, in-Erinnerungen-schwelgen und aufmunternde wie auch warnende Worte.

Gut zu wissen, dass die FSK doch noch was tut, auch wenn sie „tendenziell verblödet“ (Zitat Oswald Henke) den uns alle wohlbekannten Titel „Fleischschuld“ als „tendenziell menschenverachtend“ einstuft... Da hat wohl jemand nicht hinter den Text geguckt, wie? GE haben sich das aber anscheinend nicht allzu sehr zu Herzen genommen, denn da Illegales schon immer einen gewissen Reiz auslöst, haben sie uns den Titel natürlich nicht vorenthalten.

Insgesamt boten GE uns ein wunderbares Konzert, welches den Besuchern sicherlich noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Höchstwahrscheinlich nicht nur denen, denn nach den vielen Zugaben (wie viele? Keine Ahnung. Viele!) bemerkte eine der netten Garderobendamen, dass es „eine Erfahrung“ war, sie zu hören, man solche Musik wohl aber doch lieber nicht im Oktober oder November hören sollte. Da wird doch wohl nicht jemand depressiv werden, oder???

 
 
@ rayofnight